Stadt Reinheim
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„Bad Nazi. Good Nazi“ – der Wandel eines Wehrmachtsoffiziers


Am 13. März 2024, 19:30 Uhr wird im Hofgut Reinheim im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus mit dem Dokumentarfilm „Bad Nazi. Good Nazi“ ein Blick geworfen auf die Wandlung des Wehrmachtsoffiziers Wilm Hosenfeld (1895 – 1952) vom überzeugten NS-Anhänger zum stillen Widerständler und darauf, wie schwer sich seine Heimatgemeinde Thalau bei Fulda damit tut, dem Retter des polnisch-jüdischen Musikers Wladyslaw Szpilman ein Denkmal zu setzen. Zu tief sitzt in den Köpfen die Zeit, als Wilm Hosenfeld ein getreuer Wehrmachtsoffizier war. Dabei wurde er in in Yad Vashem als einer der Gerechten unter den Völkern geehrt.

 

Dieser klug verdichtete Film zeigt nicht nur, wie schwer sich der Heimatort Hosenfelds tut, sondern auch den Umgang von Szpilmans Nachfahren mit der Vergangenheit - ein beachtlicher Versuch, den immer noch zwiespältigen Charakter der Erinnerung an die NS-Zeit in seiner Komplexität zu erfassen.

 

Für die Dokumentation begleitete der israelische Regisseur und Produzent Chanoch Ze'evi Marieke und Friedhelm, Wilm Hosenfelds Enkel, bei ihrer Annäherung an die Geschichte ihres Großvaters und den Umgang damit. Dies spiegelt wider, wie vielfältig und bisweilen noch immer zwiespältig Deutsche mit ihrer Vergangenheit umgehen.

Die Geschichte Wilm Hosenfelds ist eine, die sicher nicht nur ein ehemals liniengetreuer Wehrmachtsoffizier erlebte.

Anfangs war Hosenfeld von Adolf Hitler und dem Nationalsozialismus überzeugt. Er trug die Uniform mit Stolz und zog als Soldat überzeugt in den Krieg.  Doch konfrontiert mit den schrecklichen Verbrechen, deren Zeuge er wurde, distanzierte er sich zunehmend vom Nationalsozialismus und versuchte zu helfen, wo es ihm möglich war.

Er dokumentierte in verschiedenen Tagebüchern und Briefen seine allmähliche Desillusionierung von der menschenverachtenden Ideologie des Regimes, dessen Uniform er trug. Die Briefe und Tagebücher, die der gelernte Dorfschullehrer unter Lebensgefahr schrieb, beschreiben eindringlich seine innere Abkehr angesichts der deutschen Verbrechen im besetzten Polen, dem Land, in dem er später etwa 30 Menschen das Leben retten konnte. 

 

„Uns ist es wichtig, gerade in der momentanen Zeit von Kriegen nicht nur in Europa und dem sich immer mehr ausweitenden Rechtsruck der Gesellschaft mit dieser Dokumentation zu zeigen, was nicht mehr geschehen darf“, so Bürgermeister Manuel Feick zur Vorankündigung zu diesem Film.  Und weiter: „Nie wieder ist jetzt“, dessen müssen wir uns bewusst sein.

 

Der Eintritt zum Filmvortrag ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


 
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