Stadt Reinheim
Stadt Reinheim

Friedensmahnwache in Reinheim


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich möchte mich heute sehr herzlich bei Ihnen für die Teilnahme an unserer Friedensmahnwache mit ökumenischer Andacht unter aktiver Beteiligung der Kirchengemeinden bedanken. Es waren ca. 400 Menschen aus unserer Stadt aber auch von außerhalb, die am vergangenen Sonntagabend unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung im Stadtpark zusammenkamen, um friedlich ein Zeichen zu setzen. Dazu wurde das historische Gebäude des Hofguts in den Farben der ukrainischen Flagge beleuchtet.

Der Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin und nicht des russischen Volkes. Er zerstört eine tiefe Gewissheit einer ganzen Nachkriegsgeneration, dass Europa ein Ort des Friedens sei.

Es klingt so unwirklich, aber es ist ein realer Angriffskrieg in Europa ausgebrochen, zweieinhalb Stunden vom Frankfurter Flughafen entfernt. Nicht weit von unserer polnischen Partnerstadt Sanok (bereits seit Donnerstagvormittag stehe ich mit meinem dortigen Kollegen in Kontakt) im Grenzbereich zur Ukraine ist das Kriegsmonster geglaubter vergangener Tage wieder erwacht.

Die Ereignisse der letzten Tage fühlen sich nicht an wie eine weitere Krise. Sie fühlen sich an wie eine tiefe Zäsur. Europa, der Kontinent der Seligen wie er einst genannt wurde, Sehnsuchtsziel von unzähligen Flüchtlingen, geschützt von der EU, das als größtes Friedensprojekt der Nachkriegszeit betitelt wird, ist Schauplatz eines massiven großflächigen, eiskalten Völkerrechtsverbrechens geworden. Russische Soldaten stehen am explodierten Kernkraftwerk von Tschernobyl – vor dem gigantischen Stahlsarkophag. Fast klingt es wie eine Szene aus einem Film der Siebziger. Doch es ist echt und es ist jetzt und was dort und in der gesamten Ukraine geschieht, ist ein Verstoß gegen alle Regeln, die sich die Weltgemeinschaft selbst auferlegt hat. Statt zu fragen, was mit Friedens- und Abrüstungsverträgen ist, die vor vielen Jahren geschlossen wurden, hört die gesamte Welt die Drohgebärden des russischen Präsidenten, die den Menschen Angst macht und eine unglaubliche Gewissheit erschüttert, nämlich, dass in Europa keine Angriffskriege mehr denkbar sind.

Es ist der Krieg eines Präsidenten und eben nicht des russischen Volkes. Viele Menschen in den Städten der einstigen Supermacht gingen in den vergangenen Tagen in Russland auf die Straßen, um gegen diesen Angriffskrieg zu demonstrieren, um zu zeigen, dass dies der Krieg eines Einzelnen ist, für dessen unüberwindbaren Frust des gefallenen Sowjetreiches nun Soldatinnen und Soldaten beider Seiten, Frauen, Kinder und Männer, fallen müssen.

In fast 50 Emails die seit Donnerstag bei mir eingegangen sind, melden sich Menschen mit Hilfsangeboten. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.

Und ja, auch die Stadt Reinheim bereitet sich seit vergangenen Samstag auf eine Flüchtlingswelle vor.

Aktuell finden dazu viele Gespräche statt und wir werden auf diese Hilfsangebote alle einzeln zurückkommen.

Ich wünsche uns allen, dass dieses völlig unnötige Handeln eines Einzelnen sehr rasch ein friedliches Ende findet und wir alle nach zwei Jahren einer zermürbenden Pandemie, die ohnehin viel Widerstandskraft von uns allen abverlangt hat, weiterhin sicher und sorgenfrei leben können.

Sollten auch Sie Hilfs- und Unterstützungsangebote unterbreiten können, freuen wir uns über Ihren Anruf unter der Nummer 06162/805-103, oder Ihre Email an buergerserivce(at)reinheim.de .

Ich danke Ihnen!

Ihr Bürgermeister

 

Manuel Feick

 
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Adresse

Stadtverwaltung Reinheim
Hauptamt
Cestasplatz 1
64354 Reinheim

 

E-Mail: buergerservice(at)reinheim.de 

Ansprechpartner

Bürgerservice

Grit Schieck
Tel. 06162 / 805-106

 

Tina Rannone
Tel. 06162 / 805-122

Sprechzeiten

Montag
13.30 - 18.00 Uhr 

Dienstag, Donnerstag, Freitag
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Mittwoch
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