Pressemitteilung

20. Juni: Bundesweiter Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung

Am 20. Juni wird deutschlandweit der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung begangen. Seit 2015 knüpft die Bundesregierung damit bewusst an den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an und erweitert das Flüchtlingsgedenken um das Schicksal der deutschen Vertriebenen infolge von Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung.

Weltweit befinden sich über 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Zwei Drittel davon gelten als Binnenvertriebene – also Menschen, die innerhalb ihres eigenen Landes fliehen müssen. Rund 30 Prozent sind Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention, die oft aus Entwicklungsländern in benachbarte Regionen fliehen. Die Ursachen sind vielfältig: Krieg, Gewalt, politischer Druck, ethnische Konflikte oder Naturkatastrophen.

An diesem Gedenktag wird insbesondere auch an die deutschen Vertriebenen der Kriegs- und Nachkriegszeit erinnert. Im 20. Jahrhundert mussten Millionen Deutsche aufgrund von Flucht, Vertreibung, Zwangsumsiedlung und Deportation ihre Heimat verlassen. Hunderttausende verloren dabei ihr Leben, erlitten schwere körperliche und seelische Verletzungen oder verloren ihr gesamtes Hab und Gut.

Bei Kriegsende 1945 waren allein in Europa rund 40,5 Millionen Menschen entwurzelt – darunter 12 bis 14 Millionen Deutsche, die aus Ostdeutschland sowie aus ost- und südosteuropäischen Regionen, in denen sie teils seit Jahrhunderten gesiedelt hatten, fliehen mussten oder vertrieben wurden.

Der Gedenktag ist nicht nur eine Mahnung an die Vergangenheit, sondern auch ein Auftrag für die Gegenwart: Frieden und Versöhnung, ein geeintes Europa und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind Grundpfeiler für eine lebenswerte und sichere Zukunft. Gerade heute, in einer Zeit, in der nach Jahrzehnten des Friedens wieder Krieg in Europa herrscht, ist dieser Auftrag aktueller denn je.

Dieser Tag verdeutlicht zugleich, wie wichtig die Bereitschaft zu Neuanfang und Integration ist: Deutschland ist heute für Menschen aus über 190 Nationen eine neue Heimat geworden. Dieser Zusammenhalt ist ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und gemeinschaftliche Verantwortung.

Bürgermeister Manuel Feick: „Uns ist es wichtig, nicht nur, aber gerade auch an diesem Tag auf das Schicksal so vieler betroffener Menschen hinzuweisen. Als äußeres Zeichen ist am 20. Juni auch das Rathaus beflaggt – im Einklang mit der bundesweiten Beflaggung öffentlicher Gebäude an diesem Tag.“