Pressemitteilung

Goldmann-Stipendiat liest im Hofgut

Burak Yilmaz, Stipendiat des Goldmann-Stipendiums 2024, war nochmals zu Gast in Reinheim und las in der vergangenen Woche im Heinrich-Klein-Saal des Hofgutes Reinheim vor etwa 200 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen neun und zehn der Dr.-Kurt-Schumacher-Schule

aus seinem Buch „Ehrensache-Kämpfen gegen Judenhass“ und zog sie schnell in seinen Bann.

Zu Beginn der Lesung brach Burak Yilmaz das Eis mit Fragen an die Schülerinnen und Schüler zu alltäglichen Dingen, ehe er über seine Kindheit und Jugendzeit berichtete, und darüber, wie er dazu kam, das Buch zu schreiben, das er den Jugendlichen nahebringen wollte.

In einer der Textpassagen erzählt Burak Yilmaz, wie es ihm ging, als er während einer Klassenfahrt in der 8. Klasse erstmals eine rassistische Begegnung hatte, die mit ausländerfeindlichen Beleidigungen und dem Abspielen rechter Musik durch einen Klassenkameraden einherging. Beeindruckt von dem Berichteten war es so still im Saal, dass man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

Auch wenn Yilmaz später aus weiteren Textpassagen vorlas, war es ihm wichtig, die Schülerinnen und Schüler mit einzubeziehen und erreichte dies mit gestellten Fragen, beispielsweise, welche politischen Themen die Jugendlichen interessieren, wie sie dazu stehen und was sie derzeit in Deutschland beschäftigt.

Im Anschluss an die Buchvorstellung vertiefte Burak Yilmaz gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die Themen Antisemitismus, Rechtsextremismus, Islamismus, Linksextremismus sowie weitere Bereiche, die die Jugendlichen interessierten.

Wie gut sich die Neunt- und Zehntklässler auf diese Lesung vorbereitet hatten und wie weit das Interesse am Thema geht, war an den unzähligen Fragen zu sehen, die der Goldmann-Stipendiat beantworten musste.

Fazit von Burak Yilmaz war es, den Jugendlichen deutlich zu machen, wie wichtig es ist, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. „Jeder Mensch ist einzigartig und ich wünsche mir, dass jeder seine Einzigartigkeit ausleben darf und damit alle das Land in seiner Vielfalt gestalten können“, so Yilmaz am Ende der Veranstaltung.

„Menschen wie Burak Yilmaz braucht es in unserer Gesellschaft viel mehr, die aufzeigen, wo die Problematik liegt und wie wichtig es ist, die Geschichte nie aus den Augen zu verlieren. Ich bedanke mich ganz herzlich bei ihm, dass er nocheinmal zu uns nach Reinheim gekommen ist und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben hat, sich gemeinsam mit ihm der Thematik zu stellen“, so Bürgermeister Manuel Feick nach der Lesung.

Und weiter: „Ich bedanke mich ebenso bei den Verantwortlichen der Dr.-Kurt-Schumacher-Schule für die gute Zusammenarbeit und die sehr gute Vorbereitung der Jugendlichen.“

Nicht zuletzt geht ein großes Dankeschön an die Amadeu-Antonio-Stiftung für die finanzielle Förderung, mit der diese Veranstaltung anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus überhaupt möglich war.